Montag, 4. Februar 2008

Freitag, 01.02.2008

Um es Vorweg zu nehmen… die ersten Tage fand ich einfach nur grässlich. Und das, obwohl ich mir Malta schon so oder so ähnlich vorgestellt habe, wie ich’s letztendlich vorgefunden hab. Eine zubetonierte, felsige, chaotische, kleine Insel. So viel auch zur Landschaft.

Naja, mittlerweile gewöhne ich mich aber schon langsam dran und Montag fängt ja auch die Uni an… da hab ich dann wohl auch weniger Zeit drüber nachzudenken. Braucht halt ein bisschen sich hier einzuleben.

Ich versuche mal die letzten Tage zusammenzufassen:
Sonntagnacht kam ich also hier an. Wenn alles so geklappt hätte, wie ich’s gebucht hatte, dann wäre ich schon Sonntag um 13 Uhr auf Malta gelandet. Dem war aber nicht so, da sich durch Schlechtwetterfront in Hamburg der Start verzögerte und ich somit meinen Anschlussflug in Frankfurt verpasste. Ende vom Lied: Ich musste ungefähr so acht Stunden auf dem Frankfurter Flughafen auf den nächsten Flug nach Malta warten… ja, auch das war sehr grässlich. Die Turbulenzen auf dem Flug von Frankfurt nach Malta möchte ich an dieser Stelle auch nur erwähnt haben.

Der maltesische Bus
Also… Fortbewegungsmittel Nummer 1 auf Malta, natürlich das Auto… und wenn man keins hat: der Bus. Ich kam schon in den Genuss viel Bus zu fahren (Insel angucken und so). Eine Busfahrt kostet 47 Cent, egal wo man hinfährt. Sobald man jedoch ausgestiegen ist und mit nem anderen Bus weiterfahren will, muss man erneute 47 Cent berappen. Hört sich jetzt nicht viel an, summiert sich aber irgendwie doch ganz schön. Und Kleingeld dabei zu haben ist immer gut, wenn man Bus fahren will. Keinesfalls mehr als ein zwei Euro Stück und am Besten auch passend.
An den Bushaltestellen stehen keine Namen, man weiß also nicht gleich auf Anhieb wo man aussteigen muss und man muss winken, wenn man an der Haltestelle steht, sonst fährt der Bus (auch trotz Haltestelle) weiter. Buspläne gibt es nicht wirklich, also drauf verlassen, dass ein Bus kommt, kann man sich nicht. Bisher hat’s aber immer geklappt, auch wenn man öfter mal längere Zeit einfach so an nem Bus Stop rumsteht und wartet und sich auch nicht sicher ist, ob der Bus der da kommt (wenn er denn dann kommt) der richtige ist. Die meisten Busse enden aber irgendwann alle in Valletta und von da aus kann man dann wieder seine richtige „Buslinie“ suchen. Also viel falsch machen kann man auch hier nicht. Man fährt höchstens länger lustig in der Gegend rum, als man eigentlich will. Und wenn man weniger Glück hat, erwischt man einen mit nicht ganz so viel Fahrkomfort. Es gibt da nämlich durchaus Unterschiede. Es gibt halt alte Busse und sehr alte Busse. Grundsätzlich brettern sie aber alle, ob nun alt oder sehr alt, die nicht immer guten Straßen rauf und runter. Es ist also zu empfehlen, nicht all zu viel an Nahrung in sich rein zu tun, wenn eine Busfahrt ansteht. Was mich zu meinem nächsten Punkt bringt.

Das maltesische Essen
Viel gegessen hab ich hier eigentlich noch nicht. Was mitunter auch an den Preisen liegt, auf die ich gleich noch kurz kommen werde. Ich hab auch ehrlich gesagt keine Ahnung was hier die maltesischen Spezialitäten sind.
Sowas wie nen Bäcker kann man hier echt suchen. An der Uni gibt’s dann bezahlbares Blätterteiggedöns mit herzhaften Überraschungen drin. Heute hatte ich Glück und in meinem war nur Käse drin, sehr lecker. Sonst tun die da alles mögliche rein von Thunfisch bis Würstchen… nicht so lecker. Dinge mit Thunfisch gibt’s übrigens reichlich. Ansonsten gibt’s hier auch fast alles was man so kennt: Pizza, Pasta, McDoof/Burger King/Pizza Hut/Kentucky Fried Chicken und den Dönermann. Allerdings gibt’s bei Burger King keinen leckeren Latte Macchiato, sondern nur bedingt leckeren Cappuccino.
Malta importiert ja auch (logisch!) schrecklich viel und so hat man ein Angebot aus einem Mix von amerikanischen und europäischen Lebensmitteln und was man sonst noch so braucht.

Die maltesischen Preise
…sind ähnlich wie in Deutschland und leider oft auch einen Tick teurer.

Die maltesische Uni
Heute war Orientation Day. Auch eher chaotisch das Ganze. Ein Vortrag nach dem anderen, ständig gingen die Organisatoren des Orientierungstages rein und raus und besprachen miteinander Dinge und telefonierten permanent (besonders schön auch, wenn man genau neben der Tür sitzt und englischem Gequatsche versucht zu folgen). Und der Zeitverzug, in den die ganze Veranstaltung geraten war, wurde durch das zu spät kommen einiger Vortragenden vergrößert. Dann gab’s ein Gruppenbild aller internationalen Studenten, auf dem aber nicht alle internationalen Studenten zu sehen sein werden, weil jeder einfach mal da stehen blieb, wie er gerade stand und die arme Fotografin alle Mühe und Not damit hatte ein einigermaßen nach Gruppe aussehendes Gruppenbild hinzubekommen. Abgeschlossen wurde der ganze Orientation Day dann mit einer noch chaotischeren Campus Tour.
Sehr wichtig, neben dem Studieren und der Bücherei natürlich (hoho) ist in so einer Universität ja auch immer die Futterquelle. Neben dem Blätterteiggedöns werden so typische Mensagerichte angeboten: Pommes, Nudeln, Fertiglasagne. Alles nicht wirklich so mit Nährwerten versehen wie das Zeug aussieht. Aber bezahlbar.
Und auch hier konnte ich wieder meinen Freund den Schimmel an der Decke begrüßen.

Garden View Complex
Tja, so heißt das Ding wo ich wohne. 270 € im Monat und kein Internet. Dafür:
Schimmel soweit das Auge reicht (auch sehr duftend), eine Matratze mit aufgeweckten Federn (recht unbequem), Duschen ohne Halterung (gewöhnungsbedürftig, aber nicht unmöglich), zwei Waschmaschinen für den ganzen Complex (und eine Wäsche kostet mal so eben 5 Euro).

Vermissen tu ich jetzt schon (neben Familie und Freunden):
-Wasser ausm Hahn, das nicht komisch riecht
-Mein Bett
-Das Semesterticket oder einfach mal so ne simple Monatskarte
-Bäcker, wo’s wie selbstverständlich Brot und Gebäck gibt

Gelernt habe ich schon:
-Frage niemals einen Busfahrer nach dem Weg und traue ihm unter keinen Umständen
-Zebrastreifen funktionieren auf Malta nicht immer zwangsläufig

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich wusste gar nicht, dass es da so schrecklich ist...
Mann, mann, mann...bin ich froh, dass ich NICHT auf Malta bin.
Viel Glueck noch!

Anonym hat gesagt…

Hey,

das klingt ja gruselig. Aber es ja was, wodrauf du dich freuen kannst ;) Halt die Ohren steif, Kleene.

drück dich

PS: ich hab auch Schimmel
PPS: humta humta humta tätärääää...

Anonym hat gesagt…

1. Maltesischen Bus: Ignorieren. Fahrrad kaufen. Richtiiig!

2. Garden View: Böse. Ausziehen. In WG oder Hostel. Richtiiig!